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Course of studies
Während Global Value Chains (GVCs) durch ihre weltweite Ausbreitung der Produktion schnelle Entwicklungschancen für den globalen Süden bedeuten, sorgt der demografische Wandel für alternde Bevölkerungsstrukturen im globalen Norden. Die vorliegende Bachelorarbeit untersucht den Zusammenhang zwischen demografischem Wandel und GVCs und ob eine mögliche Beziehung dieser beiden Themen Chancen für Lateinamerika bereithält, sich in Zukunft noch mehr an GVCs zu beteiligen. Sie bietet einen Überblick über die einzelnen Themen und untersucht potenzielle gemeinsame Faktoren. Einer der wichtigsten Faktoren, die demografischen Wandel und GVCs verbinden, ist dabei das Lohnniveau, welches zur Ausbreitung von GVCs entscheidend ist und zum Beispiel durch Lateinamerikas momentan demografisch große Erwerbsbevölkerung möglicherweise regional sinkt.
Durch die Babyboomer-Generation wurde die Altersstruktur der deutschen Bevölkerung verjüngt und die Wirtschaft profitiert seit Jahrzehnten von der demografischen Dividende. Der demografische Wandel aufgrund des seit Jahrzehnten konstant niedrigen Geburtenniveaus gemeinsam mit einer stetig steigenden Lebenserwartung macht sich nun in Form einer alternden Gesellschaft bemerkbar. Der kritische Höhepunkt wird im kommenden Jahrzehnt erreicht, wenn die geburtenstarken Jahrgänge der Babyboomer nach und nach in Rente gehen und sich der relative Anteil an Rentenbeziehern zu den Erwerbstätigen stark erhöhen wird. Was passiert dann mit einem Rentensystem, welches auf einer sozialen Rendite basiert?
Diese Arbeit analysiert anhand verschiedener Modellrechnungen zur Bevölkerungsentwicklung, des Rentensystems und der privaten Altersvorsorge die Veränderung der Erwerbspersonenanzahl in Deutschland bis 2060 und inwieweit diese zu einer Versorgungslücke im Rentensystem führen wird. Abschließend wird untersucht, ob diese Lücke durch private Altersvorsorge geschlossen werden kann. Die Ergebnisse werden anhand einer zu Beginn durchgeführten Analyse wissenschaftlicher Literatur zur Bevölkerungsentwicklung und ihrer volkswirtschaftlichen Einflüsse bewertet.
Die Ergebnisse zeigen, dass 2030 der Rückgang der Erwerbspersonenanzahl bereits knapp 10 % betragen wird und bis 2060 auf ein Viertel ansteigt. Der Altenquotient steigt hingegen um ca. 35 % bis 2030 an und bis 2060 um insgesamt 70 %. Diese Veränderung führt zu einer Versorgungslücke in der Rentenversicherung von bis zu 4 % bis 2030 und steigt bis 2060 auf 6 % an. Durch die Rendite auf private Altersvorsorge, die aktuell schon recht gering ist, wird diese Versorgungslücke mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht zu schließen sein. Die demografischen Entwicklungen werden in Zukunft die Rendite noch weiter negativ beeinflussen.