MEB - Medical Engineering
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Course of studies
In der vorliegenden Arbeit werden empirische Ergebnisse aus einer Patientenbefragung und zwei Experteninterviews zu dem Thema Patientensicherheit und Versorgungsqualität im Bereich der Knieendoprothetik miteinander verglichen und ausgewertet. Zusätzlich werden die Ergebnisse dieses Vergleichs mit der Literatur verglichen und analysiert. Die verwendete Literatur besteht aus aktuellen Fachbüchern, Fachberichten sowie Fachpublikationen. Dabei sollen die zukünftigen Herausforderungen auf dem Gebiet der Knieendoprothetik herausgearbeitet und eine Patientenempfehlung in der Behandlung von Kniearthrose ausgesprochen werden.
Für die Patientenbefragungen und die Experteninterviews ist die sog. „Mixed-Methods“ – Methode angewendet worden, wobei es sich um die Kombination einer quantitativen (Patientenbefragung) und qualitativen (Experteninterview) empirischen Forschungsmethode handelt. Dabei sind insgesamt 31 Patienten, im Durchschnitt ein Jahr postoperativ, nach Einsatz einer Knieprothese anonym zu ihrem Beschwerdebild sowie ihrer Zufriedenheit mittels eines schriftlichen Fragebogens befragt worden. Anschließend sind zu kritischen Ergebnissen der Patientenbefragungen zwei Experten auf dem Gebiet der Knieendoprothetik per digitalem Interviewleitfragen, und einer davon auch persönlich, befragt worden.
Das Kniegelenk ist eines der komplexesten und kompliziertesten Gelenke unseres Körpers. Es ist das größte Gelenk unseres Körpers und verbindet die größten Knochen des Menschen miteinander. Umso wichtiger ist es, eine möglichst physiologische Wiederherstellung des Kniegelenks zu erreichen unter Beachtung einer genauen Selektion von geeigneten Patienten für den Kniegelenksersatz, geeigneter patientenindividueller Prothesekomponenten, der richtigen Operationstechnik sowie erfahrener Operateure. Verschiedene Akteure im Gesundheitswesen sollen genau dies regulieren um somit die Patientensicherheit und Versorgungsqualität zu gewährleisten. Eine verpflichtende Teilnahme am Endoprothesenregister Deutschland, um alle Knieendoprothesenverläufe zu dokumentieren, muss in Zukunft zur Pflicht werden. Mindestmengen, Ausbildungsanforderungen und definierte Behandlungsleitlinien müssen allem voran für die Operateure im Gesundheitssystem etabliert werden.
Durch die Patientenbefragung, das Experteninterview und Angaben in der Literatur hat sich eine sehr hohe Korrelation zwischen Übergewicht und der Entstehung von Kniearthrose ergeben. Eine stärkere Aufklärung in der Öffentlichkeit bzgl. Übergewicht und deren Folgeschäden durch die Politik wäre hier wünschenswert. Die Patienten müssen aktiv (z. B. Physiotherapie, Muskelaufbau) mehr für ein zufriedenstellendes Behandlungsergebnis tun, sowohl prä- als auch postoperativ, egal ob zur Schmerzreduktion oder zur Wiedererlangung von Funktionalität, Kraft und Sicherheit des Kniegelenks. Die Experten fordern eine bessere Aufklärung bzgl. einem realistischerem Behandlungsergebnis, was die Patientenzufriedenheit und Entscheidungsfindung für oder gegen einen Knieersatz maßgeblich mit beeinflusst.
Sehr vielversprechende Therapieansätze haben sich für die Patientenempfehlung ergeben. Dabei sei ganz besonders die SYSADOA-Medikamentengruppe („symptomatic slow acting drugs in osteoarthritis“) und die knorpelrehabilitativen und knorpelregenerativen Therapieverfahren („Tissue Engineering“, ACT, etc.) zu erwähnen.
Die Diagnose der Arthrose im frühen Stadium und der stetig wachsende Fortschritt im Bereich der Medizin, Biomolekularmedizin und Materialwissenschaften könnten die Therapien im Bereich der Knorpelrehabilitation im Hinblick auf die Kniearthrose revolutionieren.
Schlüsselwörter: Funktionelle Anatomie Kniegelenk, Biomechanik Kniegelenk, Arthrose, Kniearthrose, Gonarthrose, Rheuma, Rheumatoide Arthritis, SYSADOA, Endoprothetik, Knieendoprothetik, Kniegelenksersatz, Patientenbefragung Knieendoprothetik, Experteninterview Knieendoprothetik, Knorpelrehabilitität, Knorpelregeneration